Die Bedeutung eines qualitativ hochwertigen elementaren Bildungsangebotes wird durch die Einführung des verpflichtenden letzten Kindergartenjahres ab Herbst 2010 unterstrichen. Dadurch sollen alle Kinder unabhängig von ihrer sozioökonomischen und kulturellen Herkunft bestmögliche Chancen für ihre weitere Bildungslaufbahn erhalten. Vor diesem Hintergrund wurde von Bund und Ländern vereinbart, ergänzend zum bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan, der seit 2009 vorliegt, ein integriertes Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen beim Charlotte Bühler Institut zu beauftragen. Ziel des Moduls ist es, spezifische Bildungsansprüche und Lernbedürfnisse fünf- und sechsjähriger Kinder aufzuzeigen und als Ausgangspunkt für die Unterstützung und Dokumentation der individuellen kindlichen Lernprozesse zu berücksichtigen.
Das vorliegende Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen bietet Grundlagen zur Gestaltung qualitätvoller Bildungsanregungen, um Interessen und Begabungen zu fördern bzw. Benachteiligungen auszugleichen. Ziel ist es, jedes Kind als eigene Persönlichkeit in seiner Ganzheit anzunehmen und seine autonomen Bildungsprozesse intensiv und nachhaltig zu unterstützen. Besondere Bedeutung kommt dabei der Lernform Spiel und der ko-konstruktiven Gestaltung von Bildungsprozessen durch Kinder und Erwachsene zu. Lernarrangements, die Kinder zum Reflektieren eigener Lernprozesse anregen, unterstützen die Entwicklung und Differenzierung der personalen, sozial-kommunikativen und lernmethodischen Kompetenz sowie der Sachkompetenz. Darüber hinaus wird die Förderung der Transitionskompetenz von Kindern und deren Familien in Hinblick auf den bevorstehenden Schuleintritt thematisiert.
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